Engagement für den guten Zweck hat in Hof eine lange Tradition
HEUTE: 2013 sieht das "Handarbeiten für den guten Zweck" so aus:
Ein Multikulti - Multicolor - Projekt im Zeitalter des Internet! Deutschlandweit (und sogar in Großbritannien) finden sich Damen (und ein Herr!), die gemeinsam für einen guten Zweck zu Nadel und Faden greifen.
Das Ergebnis dieser Gemeinschaftsarbeit ist es sogar wert, im größten Kaufhaus der Stadt ausgestellt zu werden!
sorry, unscharf, war abgelenkt, mein Kleinster war gerade am Ausbüxen!!!
Neben Dessous und umrahmt von der farbenfrohen Handtaschen-Frühjahrskollektion im KAUFHOF, macht unsere Decke einen tollen Eindruck. Ich finde, das haben die vom KAUFHOF ganz klasse gemacht. Vielen Dank an dieser Stelle!
Bin scho a bissl stolz, dass wir das geschafft haben!
Reger Publikumsverkehr am Samstag Vormittag.
Man bleibt stehen, wundert sich (?), staunt (?), liest interessiert das Plakat mit den Erläuterungen, hat lobende Worte für so viel Arbeit und ist beeindruckt von so einer Farbenpracht, Mustervielfalt und vor allem von so viel Aufwand!
(Ja, ich war da eine ganze Zeit lang herumgestanden und habe beobachtet, und geguckt, und gelauscht...).
"Voll krass...!"
"Echt cool...!"
"So eine Arbeit - nein, so eine Arbeit!"
"Ist das wirklich handgemacht?"
"Diese Farben - ganz toll, wirklich, ganz ganz toll!"
"Da könnt ma ja stundenlang hier stehen und nur gucken! Da muss ich ja später noch a moll wiederkomma!"
"Und jedes ist verschieden! Alles Unikate!"
"Das wirkt ja erst, wenn man sich a weng wegstellt...!"
"Des wär was für mei Gästezimmer!"
"Und a Mann hat auch mitgemacht! Na sowas!"
Ich hätte da auch noch stundenlang rumstehen und zuhören können!
Aber jetzt weiter die Verknüpfung zur Überschrift:
HEUTE & DAMALS
Mein lieber Bruder (Patrick, unser ehrenhafter Häkler) hat ein bisschen recherchiert und diesen Artikel im Hofer Anzeiger gefunden:
27. September 1862 (!!!)
Gelb unterlegter Teil:
"Bitte - Da sehr zu wünschen und dringend nötig, dass unserer Anstalt auch in diesem Jahr wieder durch eine Versteigerung weiblicher Arbeiten eine Einnahmequelle sich öffnet, so richten wir an die hochverehrten Frauen und Jungfrauen unseres Vereins und die sonstigen sehr verehrten Gönner und Wohltäter der Anstalt die ergebenste Bitte weibliche Arbeiten oder andere Geschenke zum Zweck der Versteigerung bis Mitte nächsten Monats uns gefälligst zukommen, oder der Aufseherin Frau Cantor Bauer einhändigen lassen zu wollen. Hof, 24. September 1862. Die Vorstände der Kleinkinderbewahranstalt."
Die hier erwähnte Kleinkinderbewahranstalt war sozusagen Hofs erster Kindergarten und befand sich in dem Haus, in dem nun die Hofer Musikschule untergebracht ist. Eröffnet wurde die Kleinkinderbewahranstalt (an und für sich ein furchtbares Wort, aber die Einrichtung war durchaus fortschrittlich!) 1838 (siehe auch Hofer Geschichtswege).
Bei den "weiblichen Arbeiten" handelt es sich, so vermuten wir, um Handarbeiten!
Tja, wahrscheinlich haben damals auch etliche Damen (Frauen und Jungfrauen!) die Häkel- oder Stricknadeln glühen lassen, um für die Versteigerung allerhand Hübsches zu fabrizieren.
So hat das Handarbeiten für den guten Zweck in Hof bereits eine über 150jährige Tradition!
Nur, dass wir 2013 natürlich fortschrittlicher sind und auch Männer mithäkeln dürfen ;-)
Gut so!
Schönes Wochenende und schaut, falls ihr zufällig aus Hof oder Umgebung seid, doch mal vorbei im KAUFHOF!
Alles Liebe, stefanella
Die Decke ist wirklich wunderschön geworden! Als ich mein Sammelsurium an Fleckchen betrachtete, konnte ich mir nicht so recht vorstellen, dass aus ihnen und vielen anderen etwas derart föhlich-buntes, aber auch elegantes werden würde. Mein Kompliment für das so schön farblich stimmige Anordnen der Einzelteile! Und das Zusammenhäkeln war bestimmt eine wahnsinnige Arbeit. Ich hoffe, dass für EJSA ein hoher Preis erzielt wird. Beim nächsten Mal mache ich gern wieder mit.
AntwortenLöschenWunderschön ist die Decke geworden. Wirklich eine wahre Farbenpracht. Leider zu weit für mich entfernt, um sie mir in natura anzusehen. Aber es freut mich, dass so viele stehen bleiben und schauen.
AntwortenLöschenLG, Heike
great !
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